Armenischer Außenminister: Hohe Wahrscheinlichkeit einer neuen Eskalation
Am 8. Februar traf der armenische Außenminister Ararat Mirsojan mit dem kroatischen Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Gordan Grlić Radman, zusammen, der sich zu einem offiziellen Besuch in Armenien aufhält. Im Anschluss an das Treffen hielten die Außenminister Armeniens und Kroatiens eine gemeinsame Pressekonferenz ab, berichtete das armenische Außenministerium.
Der armenische Außenminister erklärte auf der gemeinsamen Konferenz, dass die Lage in der Region trotz aller Bemühungen Armeniens weiterhin fragil und angespannt sei und die Wahrscheinlichkeit einer neuen Eskalation groß sei.
"Die Sicherheitsherausforderungen, die sich aus der Aggression Aserbaidschans gegen das souveräne Territorium Armeniens und dessen Besetzung im Mai und November 2021 sowie im September 2022 nach dem Krieg gegen Bergkarabach im Jahr 2020 ergeben, stören nicht nur die Bemühungen der armenischen Regierung um die Schaffung von Frieden, Stabilität und Sicherheit im Südkaukasus, sondern bedrohen auch die armenische Demokratie", erklärte Mirsojan.
Der armenische Außenminister betonte, dass "die internationale Gemeinschaft klare Maßnahmen ergreifen und die einschlägigen internationalen Mechanismen anwenden muss, um die illegale Blockade von Bergkarabach zu beenden und die ethnische Säuberung der Armenier in Bergkarabach sowie weitere Aggressionen durch Aserbaidschan zu verhindern". Er betonte auch die Bedeutung der Entsendung einer internationalen Erkundungsmission in den Latschin-Korridor und nach Bergkarabach.
Mirsojan unterstrich auch die wichtige Rolle der EU-Beobachtungsmission bei der Sicherung der Stabilität an den Grenzen Armeniens.
Am 8. Februar wurde die vom kroatischen Außenminister Gordan Grlić Radman geleitete Delegation vom armenischen Premierminister Nikol Paschinjan empfangen. Letzterer betonte die Vertiefung der Zusammenarbeit mit Kroatien als EU-Mitgliedstaat und verwies auf die effektive Zusammenarbeit mit der EU bei der Entwicklung der Demokratie in Armenien.
Paschinjan verwies auch auf die Maßnahmen zur Überwindung der humanitären Krise in Bergkarabach, die durch die illegale Blockade des Latschin-Korridors durch Aserbaidschan ausgelöst wurde.