Aserbaidschan empört über Frankreichs Militärhilfe für Armenien

Laut der Website Caliber.az, die der Regierung Aserbaidschans nahesteht, hat Frankreich eine große Anzahl von gepanzerten "Bastion"-Fahrzeugen und deren Ausrüstung nach Armenien geschickt.

Als Reaktion auf die Lieferung von militärischer Ausrüstung durch Frankreich an Armenien sagte Aykhan Hajizada, Sprecher des aserbaidschanischen Außenministeriums, dass Armenien und Frankreich die Aufrüstungs- und Militarisierungspolitik in der Region beenden und endlich begreifen sollten, dass es keine Alternative zu Frieden und Stabilität in der Region gibt. "Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, keine Waffen an Armenien zu liefern und keine Bedingungen für solche Lieferungen zu schaffen. Armenien ist ein Land mit einer aggressiven Politik und wegen seiner aggressiven Handlungen bekannt. Deswegen sollte dazu aufgefordert werden, solche illegitimen Aktivitäten zu beenden und diese zu verurteilen, da sie die Schaffung von Frieden und Wohlstand in der Region verhindern", sagte der Sprecher.

Darüber hinaus fügte er hinzu, dass die Übergabe der französischen Militärausrüstung dazu dienen würde, die militärischen Fähigkeiten und damit die “zerstörerischen Handlungen Armeniens” zu verstärken, eines Landes, das bestimmte Teile des aserbaidschanischen Territoriums fast 30 Jahre lang unter Besatzung gehalten hat und immer noch nicht von seiner aggressiven Politik und Rhetorik ablässt. Er wies darauf hin, dass diese Schritte Frankreichs, das sich als Verfechter des Völkerrechts und als Land, das den Frieden und die Stabilität in der Region unterstützt, präsentiert, die Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen auf der Grundlage der Achtung und Anerkennung der Souveränität, der territorialen Integrität und der internationalen Grenzen der Länder in der Region ernsthaft in Frage stellen und damit zur Destabilisierung der Situation beitragen.

Elchin Amirbayov, der Beauftragte des Präsidenten der Republik Aserbaidschan für Sonderaufgaben, stellte außerdem fest, dass der armenische Premierminister Nikol Paschinjan die Beziehungen zwischen seinem Land und Frankreich sowie seinen Status als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats missbraucht. "Jetzt ist die Angelegenheit erledigt. Wir haben unseren Stolz wiederhergestellt. Wir haben auch die historische Gerechtigkeit wiederhergestellt. Die revanchistische Stimmung ist am stärksten in der politischen Opposition Armeniens, aber auch der armenische Premierminister Nikol Pashinyan gibt sich ihr hin", so Amirbayov. "Der erste Schritt, der uns signalisieren würde [dass Armenien den Revanchismus aufgegeben hat], wäre ein klarer Ausdruck von Paschinjan - nicht nur in Erklärungen, sondern in realen Handlungen - dass er das Ergebnis der jüngsten militärischen Konfrontation nicht als etwas betrachtet, das er anfechten will", fügte Amirbayov hinzu. "Im ersten Krieg zwischen den beiden Seiten wurden über 600.000 ethnische Aserbaidschaner aus den von den Armeniern eroberten Gebieten vertrieben. Die aserbaidschanische Regierung gibt nun Milliarden für die Entminung und den Wiederaufbau dieser Gebiete aus, um sie für die Rückkehr ihrer ehemaligen Bewohner vorzubereiten. Das sollte den Aserbaidschanern jetzt als einigende Motivation dienen", so der Offizielle. "Ich denke, dass die Idee Aserbaidschans, die nationale Idee, die die Regierung verfolgen wird, darin besteht, den Frieden zu konsolidieren und zu versuchen, als ein unabhängiges Land zu leben, das vorher nie die Möglichkeit hatte, im Besitz aller seiner Territorien zu sein", betonte er. 

Am 23. Oktober unterzeichneten Armenien und Frankreich ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.