Am 11. Dezember wurde Teymur Karimov, der Leiter des Youtube-Kanals "Kanal 11", von Polizeibeamten festgenommen. "Am 11. Dezember wurde aufgrund einer Beschwerde mehrerer Bürger ein Strafverfahren gegen Teymur Karimov gemäß dem Artikel ‘Erpressung durch Bedrohung des Strafgesetzbuches’ eingeleitet. Zurzeit laufen die Ermittlungen", so Ibrahim Amiraslanli, Pressesprecher des Innenministeriums.

In der Erklärung des Senders "Kanal 11" heißt es, dass Teymur Karimov seit dem Morgen des 11. Dezember verschwunden ist. In der Erklärung wird erwähnt, dass Teymur Karimov nach dem Videobericht über den ehemaligen Leiter der Exekutive des Bezirks Dashkasan, Ahad Abiyev, der auf den Online-Sendern "Kanal 11" und "Azad Soz" ausgestrahlt wurde, ernsthaft bedrängt wurde. "Ein Polizist kam zu seinem Haus und sagte, dass es eine Anzeige gegen ihn gäbe. Als wir zur Polizeistation gingen, sagte man uns, die Namen seien falsch. Darüber hinaus wurde er wiederholt unter verschiedenen Vorwänden auf die Polizeiwache gerufen oder es wurden Anrufe bei ihm getätigt, um die Verbreitung des Videoberichts zu verhindern", heißt es in der Erklärung. Das Dokument fügte hinzu, dass Teymur Karimov danach körperlicher Gewalt durch Polizeibeamte ausgesetzt war, wogegen die beschuldigten Beamten Einspruch erhoben. "Teymur Karimow wurde erneut bedroht und dazu gedrängt, die Videoberichte zu löschen. Er wurde zu einer Erklärung aufgefordert. Im vergangenen Jahr wurden in Aserbaidschan mehrere Journalisten verhaftet, die sich für die Meinungsfreiheit einsetzten und es als ihre Pflicht ansahen, sich im Interesse des Volkes auszudrücken. Wir denken, dass Teymur Karimov das nächste Opfer der Repressionsmaschinerie ist, die schon vor den Wahlen aktiv war", heißt es in der Erklärung des Online-Senders.

Am 12. Dezember verurteilte das Narimanov-Bezirksgericht von Baku Teymur Karimov, den Leiter von "Kanal 11", zu einer viermonatigen präventiven Maßnahme. Nach Angaben des Anwalts wurde Teymur Karimov gemäß Artikel 182.2.2 und 182.2.4 (Erpressung durch Bedrohung) für schuldig befunden.

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