Außenminister Aserbaidschans und Armeniens trafen sich in Moskau

Als Fortsetzung der Verhandlungen zwischen den aserbaidschanischen und armenischen Staats- und Regierungschefs am 29. März in Wien trafen sich die Außenminister beider Konfliktparteien am 15. April in Moskau, um die nächsten Schritte zur Lösung des Konflikts um Bergkarabach zu diskutieren. Das Treffen fand unter Beteiligung der drei Ko-Vorsitzenden der OSZE Minsk-Gruppe, des OSZE Sonderbeauftragte für den Bergkarabach-Konflikt und des russischen Außenministers Sergej Lawrow statt.

Im Anschluss an das Treffen wurde auf der Website der OSZE eine gemeinsame Erklärung im Namen aller Beteiligten veröffentlicht. Dem Statement zufolge diskutierten die Konfliktparteien als Folgemaßnahme zu den Vereinbarungen zwischen Alijew und Paschinjan in Wien, die Situation an der Waffenstillstandslinie, sowie die Aussichten für den Aufbau einer humanitären Zusammenarbeit. Die Minister betonten ihr Interesse an einer weiteren Stabilisierung der Lage in der Konfliktzone, insbesondere in Bezug auf die landwirtschaftliche Tätigkeit. Sie einigten sich auch darauf, auf gegenseitiger Basis Maßnahmen zu ergreifen, um Familien den Zugang zu ihren Verwandten zu ermöglichen, die von den jeweiligen Konfliktparteien inhaftiert wurden. Die Minister bekundeten ihre Bereitschaft für die Aufnahme konkreter Schritte zur Herstellung von Kontakten zwischen den beiden Bevölkerungen, auch durch gegenseitige Besuche von Medienvertretern, hieß es im Statement.

Die Ankündigung der Organisation der gegenseitigen Besuche von Medienvertretern beider Konfliktparteien könnte als eines der „Highlights“ des letzten Treffens bezeichnet werden. Es sei jedoch daran zu erinnern, dass der Journalist der aserbaidschanischen Nachrichtenagentur Turan, Shahin Hajiyev, bereits Anfang Februar 2019 nach Armenien reiste, wo er mehrere Interviewgespräche mit den armenischen Vertretern aus der Politik und Zivilgesellschaft geführt hatte. Die Reise des aserbaidschanischen Journalisten nach Armenien erfolgte vor dem Hintergrund der gemeinsamen Erklärung der Minsker Gruppe der OSZE und der Außenminister von Armenien und Aserbaidschan vom 16. Januar über die Notwendigkeit der Vorbereitung der beiden Völker auf ein gemeinsames und friedliches Zusammenleben.

Die beiden Außenminister erklärten ihre Bereitschaft die Verhandlungen in naher Zukunft fortzusetzen.

 

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