
Experte hält Unzufriedenheit mit russischen Truppen für „Medienblase“

Die öffentliche Resonanz rund um den Zwischenfall im armenischen Dorf (Caucasus Watch berichtete), wo russische Truppen des 102. Militärstützpunktes Kampfübungen gleich im Wohngebiet abgehalten haben, wodurch die lokale Bevölkerung erschrocken und provoziert wurde, sei nichts Anderes als eine weitere „Medienblase“, zitiert „Tert.am“ den renommierten armenischen Politikwissenschaftler Alexander Iskandarjan. Es handele sich eher um einen innerarmenischen Diskurs, denn es Kreise in Armenien gebe, darunter Journalisten, die unzufrieden mit dem Niveau der russisch-armenischen Beziehungen seien, und jedes Ereignis, auch ein unbedeutendes, führe zur Entstehung solcher Medienblasen.
Der armenische Premierminister hatte zuvor den Zwischenfall als „Provokation gegen die freundschaftlichen russisch-armenischen Beziehungen“ bezeichnet. Laut dem Experten gibt es jedoch keine spürbaren Veränderungen in dem Verhältnis zwischen Armenien und Russland. Moskau werde nach wie vor die Sicherheit Armeniens stärken und es mit Waffen beliefern, so der Politikwissenschaftler.
Iskandarjan kommentierte auch Berichte einiger russischer Medien, in denen unter anderem behauptet wird, die neue armenische Regierung bestehe bis auf den Premierminister Nikol Paschinjan aus „russlandfeindlichen“ Politikern. Iskandarjan betonte, dass die in den letzten Wochen ernannten jungen Politiker nicht als Anhänger einer pro-westlichen Orientierung bezeichnet werden dürften.
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