Expertenbericht: Aktivitäten des Lugar-Forschungslabors sind transparent
Am 16. November veröffentlichte eine Gruppe von 22 internationalen Experten und Beobachtern einen Bericht über die Überprüfung der Arbeit des Lugar-Zentrums für öffentliche Gesundheit und Forschung in Georgien. Die Inspektion wurde im Einklang mit dem Übereinkommen über biologische Waffen durchgeführt, dem Georgien 1996 beitrat.
Dem Peer-Review-Bericht zufolge erhielt das Forschungsteam den Zugang zu allen Bereichen des Geländes, einschließlich sämtlicher Flächen, die vom „Walter Reed Forschungsinstitut der Armee“ (WRAIR), einer Mieteinheit des Lugar-Zentrums, genutzt werden. „Die Einrichtungsleitung zeigte erhebliche Transparenz über ihre Aktivitäten. Das Team stellte nichts fest, was mit prophylaktischen, schützenden und anderen friedlichen Zwecken unvereinbar war“, heißt es in dem Bericht.
Der georgische Gesundheitsminister, Davit Sergeenko, sagte den Reportern am 14. November, der Expertenbesuch habe erneut gezeigt, was man „sehr gut gewusst“ habe. Die Aktivitäten des Lugar-Labors seien transparent und entsprächen der Konvention über biologische Waffen.
Zum Hintergrund des Zentrums
Die Forschungseinrichtung wurde im Jahr 2011 gegründet. Sie befasst sich als Einrichtung der Gesundheitsaufsicht mit der Überwachung von Infektionskrankheiten und fungiert als Referenzlabor. Das Lugar-Zentrum wurde mit Unterstützung und Finanzierung der USA eingerichtet.
Anfang Oktober verbreiteten die staatlichen Vertreter Russlands Informationen, denen zufolge diese Einrichtung in Wirklichkeit ein geheimes Forschungslabor des amerikanischen Pentagon sei, in dem heimlich an Biowaffen geforscht werde, und dieses eine Gefahr für die Umgebung und, insbesondere Russland, darstelle. Dieser Behauptungen zufolge werden in diesem Zentrum illegale „Experimente“ durchgeführt, wodurch 73 Georgier in den Jahren 2015-2016 ums Leben gekommen seien. Die Anschuldigungen kamen zuerst von Igor Giorgadse, der zwischen 1993 und 1995 Sicherheitsminister Georgiens war. Später distanzierte er sich von seinen Äußerungen, die sich laut Giorgadse nur auf die Meinung von „Leuten“ stützten, die die entsprechenden „Dokumente“ analysiert hätten.
Tiflis wies die Vorwürfe zurück und forderte russische Experten auf, an dem Besuch vor Ort teilzunehmen. Moskau lehnte den Vorschlag ab und bezeichnete ihn als „Propaganda“, die darauf abziele, „die internationale Gemeinschaft in Bezug auf den wahren Charakter dieser Einrichtung zu täuschen.