Menschenrechtler in Tschetschenien verhaftet
Der Leiter des tschetschenischen Büros der Menschenrechtsorganisation "Memorial", Ojub Titijew, wurde am 9. Januar in Tschetschenien verhaftet. Am 11. Januar sanktionierte ein tschetschenisches Gericht die Verhaftung Titijews bis 9. März 2018. Ihm wird Drogenbesitz inkriminiert: Man habe in seinem Auto eine Tüte mit Marihuana gefunden. Die renommierte russische Menschenrechtsorganisation hält den Grund der Verhaftung ihres Mitarbeiters für konstruiert. "Human Rights Watch" erklärte bereits, dass Titijews Verhaftung ein weiterer Versuch sei, "Memorial" aus Tschetschenien zu vertreiben. Die Familie von Titijew habe in der Zwischenzeit Drohungen von den tschetschenischen Sicherheitsbehörden erhalten und deshalb entschieden, die Republik zu verlassen, erzählte Interfax der Anwalt von Titijew, Piotr Saikin. Die tschetschenischen Behörden bestreiten die Vorwürfe.