Nikol Paschinjan kommentiert die Änderung der Route von Armenien nach Bergkarabach und die Verlegung von Militäreinheiten

Auf der Sitzung der Regierung am 30. März kündigte der armenische Premierminister Nikol Paschinjan eine Änderung der Straßenverbindung von Armenien nach Bergkarabach an. "Durch eine Vereinbarung zwischen den Behörden von Aserbaidschan und [den De-facto Behörden von] Bergkarabach wurde die Route des Latschin-Korridors im August 2022 geändert und eine neue Straße in Betrieb genommen", erklärte der Regierungschef.

"Da die Straße, die den Latschin-Korridor mit der Republik Armenien verbindet, nicht vollständig fertiggestellt war, wurde eine provisorische Route verwendet, die zunächst über die Kornidzor-Brücke nach Armenien, dann über aserbaidschanisches Territorium und dann wieder über armenisches Territorium führte. Gemäß dem aktuellen Abkommen sollte diese Route bis zum 1. April 2023 genutzt werden", sagte Paschinjan. Armenien habe die aserbaidschanische Seite am Vortag darüber informiert, dass die Straße nach über die Kornidzor-Brücke vereinbarungsgemäß nur noch durch armenisches Territorium führen und die Grenztruppen den Schutz der armenischen Grenze in diesem Abschnitt übernehmen würden.

"Ich möchte darauf hinweisen, dass die Grenztruppen an der Grenze der Republik Armenien stationiert werden, wo bisher bereits Einheiten der Streitkräfte stationiert waren", sagte der Premierminister. Paschinjan wies darauf hin, dass es in den aserbaidschanischen Medien Berichte gebe, die versuchten, die Situation als einen Action-Film darzustellen. Nach Ansicht des armenischen Regierungschefs ist dieser Ansatz nicht konstruktiv. "Die armenischen Positionen haben sich nicht geändert. Die einzige Änderung ist die Übertragung des Grenzschutzes von der armenischen Armee auf die Grenztruppen", erklärte er und hoffte, dass dieser Prozess ohne Provokationen vonstatten gehen würde.

Er erklärte außerdem, dass Armenien keine militärischen Verlegungen nach Bergkarabach vornehme und dass die gegenteiligen Behauptungen Aserbaidschans falsch seien. 

Die Anschuldigungen Bakus, dass militärische Güter, Ausrüstung und Personal aus Armenien nach Bergkarabach kämen, seien ein Propagandatrick, um mögliche künftige Militäraktionen zu legitimieren. Der Regierungschef wies darauf hin, dass Aserbaidschan nicht nur die illegale Blockade des Latschin-Korridors fortsetze, sondern auch letzte Woche erneut in die Zuständigkeitszone der russischen Friedenstruppen in Bergkarabach eingedrungen sei.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.