Robert Kotscharjans Sohn ebenfalls angeklagt
Der ältere Sohn von Robert Kotscharjan, dem ehemaligen armenischen Präsidenten, welcher im Dezember festgenommen wurde, wurde wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche angeklagt.
Sedrak Kotscharjan enthüllte die Anschuldigungen des Nationalen Sicherheitsdienstes in Kommentaren auf einer Website, die angeblich mit seinem Vater verbunden war. Einer der Anwälte des ehemaligen Präsidenten, Aram Orbelian, bestätigte die Informationen, gab jedoch keine Details zu dem Strafverfahren bekannt.
Der Nationale Sicherheitsdienst hat am 19. Februar bestätigt, dass gegen Kotscharjan wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt wird.
Der Chef des Staatssicherheitsdienstes, Artur Wanezjan, sagte im September, er prüfe, was er als Vermögen im Wert von mehreren Hundert Millionen Dollar beschreibt, das Kocharian und seinen Familienmitgliedern gehört. Wanezjan behauptete, dass die Familie ein Hotel in Jerewan durch betrügerische Mittel erworben habe.
Sedrak Kotscharjan reagierte darauf mit einer Verleumdungsklage gegen Wanezjan. Der Nationale Sicherheitsdienst befragte ihn anschließend als Zeugen in ihrer Korruptionsermittlung.
Sedrak Kotscharjan sagte gegenüber 2rd.am, dass er sich verpflichtet hat, das Land nicht zu verlassen, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Er wies die Anschuldigungen als "erfunden" zurück.
"Was gerade passiert, wundert mich nicht wirklich", sagte er. "[Premierminister] Nikol Paschinjan ist schon seit seiner journalistischen Laufbahn auf unsere Familie fixiert."
In Anlehnung an die Äußerungen seines Vaters beschuldigte Sedrak Kotscharjan Paschinjan auch für die Gewalt nach den Wahlen von 2008 in Jerewan verantwortlich zu sein, an dessen Folgen zehn Menschen starben.
Robert Kotscharjan steht unter Anklage und wird wegen dieser Unruhen strafrechtlich verfolgt. Ihm wird vorgeworfen, armenische Armeeeinheiten illegal gegen Anhänger der Opposition eingesetzt zu haben, die gegen angebliche Wahlfälschung protestierten.
Der 64-jährige Ex-Präsident, der das Land von 1998 bis 2008 regierte, weist die Anklagepunkte als politisch motiviert zurück. Er hat auch bestritten, sich oder seine Familie im Amt bereichert zu haben. Er hat ausschließlich zugegeben, dass seine beiden Söhne unternehmerisch tätig sind.