Stiftungsgelder für Online-Casinos ausgegeben?

Am 2. Juli 2018 nahm der Nationale Sicherheitsdienst Armeniens den Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung „Hayastan“, Ara Wardanjan, fest. Wie Azatutyun berichtet, gab Wardanjan bei der Vernehmung zu, er habe mit einer Kreditkarte, die der Stiftung gehörte, eine Summe in Höhe von 25 Mio. Dram (über 50.000 US-Dollar) für eigene Zwecke verwendet, vor allem dafür, um in Online-Casinos zu spielen. Alleine zwischen 2016 und 2018 soll Wardanjan ca. 130 Mio. Dram (über 270.000 US-Dollar) der Stiftungsgelder auf diese Weise ausgegeben haben. Allerdings erstattete der Geschäftsführer diese Gelder später aus seinen privaten Einnahmen. 

Ein Tag später wurde Wardanjan gegen eine Kaution in Höhe von 1 Mio. Dram (ca. 2000 US-Dollar) freigelassen. Sein Anwalt vertritt die Position, dass es keine rechtlichen Voraussetzungen dafür gebe, seinen Mandanten rechtlich zur Verantwortung zu ziehen, da Wardanjan, der seit 10 Jahren die Stiftung leitet, dieser durch seine Tätigkeit keinen tatsächlichen Schaden zugefügt habe. Der Menschenrechtler Artur Sakunts ist hingegen der Auffassung, dass die Verwendung von Stiftungsgeldern für eigene Zwecke nicht zulässig sein könne. Die Stiftung „Hayastan“ wurde 1992 gegründet. Mitglieder des Stiftungsbeirats sind armenische Regierungsvertreter sowie Vertreter der armenischen Diasporaorganisationen. Die Stiftung finanziert unter anderem den Bau von Straßen und Schulen sowie andere soziale Projekte in Armenien und Bergkarabach, schreibt Azatutyun.

 

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