„Tag der Minenräumung” im Südkaukasus

Am 4. April wurde im Südkaukasus zum ersten Mal der Internationale Tag der Minenräumung gefeiert. Eine Reihe nationaler und internationaler Organisationen beteiligten sich an der Kampagne „Landminenfreier Südkaukasus“. Diese Initiative wird von der Europäischen Union unterstützt.

Die regionsübergreifende Kampagne unter dem Motto „Landminenfreier Südkaukasus“  wird vom 4. bis zum 10. April in mehreren Städten und Bezirken des Kaukasus stattfinden. Informationsmaterial in armenischen, aserbaidschanischen, georgischen, russischen und englischen Sprachen soll dabei präsentiert und verteilt werden. Die Kampagne zielt darauf ab, Regierungen, Meinungsbilder und Bürger dazu zu ermutigen, den Prozess der Landminenräumung zu intensivieren.

Im Südkaukasus wurden alleine unter Friedensverhältnissen in den letzten 30 Jahren mehr als fünftausend Menschen durch Landminen getötet oder verletzt. Landminen töten wahllos: zahlreiche Zivilisten, darunter Kinder, sind an Minenexplosionen gestorben. Auch die wirtschaftliche Entwicklung in den betroffenen Gebieten wird beeinträchtigt, insbesondere der Ackerbau und die Viehzucht werden eingeschränkt.

Georgien war nach dem fünftägigen Krieg mit Russland im August 2008 von erheblicher Verschmutzung  durch Streumunition betroffen. Zu den am stärksten betroffenen Regionen gehörte Shida Kartli, eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Gebiete des Landes, welches Tausende von Menschen zwangsweise verlassen mussten. Außerdem konnten viele Landwirtschaftsflächen nicht sicher bewirtschaftet werden, berichtet agenda.ge.

Auch in Armenien, im Gebiet Tawusch, fanden bereits die ersten Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne statt.  Die Aktivitäten wurden vom Armenischen Zentrum für humanitäre Minenräumung und Expertise organisiert. Im Stadtteil Tawusch leben 14.170 Einwohner in 9 Dörfern in der Nähe eines von Minen befallenen Gebiets. Am vergangenen Wochenende besuchten der Direktor des Zentrums, Reuben Arakelian, und Mitglieder seines Teams das Dorf Parawakar. In anderen Teilen des Tawusch-Gebiets sowie in Sjunik, Gegharkunik und Wajoz Dsor fanden ebenfalls Sensibilisierungsaktionen für Minengefahren statt.

 

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