Aserbaidschan, Georgien und die Türkei erörtern ihre Zusammenarbeit in der Landwirtschaft
Am 22. Juli hielten Delegationen der Landwirtschaftsministerien von Aserbaidschan, Georgien und der Türkei in Ankara ein trilaterales Treffen ab, berichteten azernews. Die Parteien diskutierten den aktuellen Stand und die zukünftigen Perspektiven der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft. Während des Treffens wurden die Arbeiten zum Schutz und zur Entwicklung kleiner und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe in allen drei Ländern erörtert. Die Seiten einigten sich darauf, gemeinsame Forschungsarbeiten durchzuführen, um kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe in Zukunft weiterzuentwickeln und die in den einzelnen Ländern in diesem Bereich gemachten Erfahrungen gemeinsam zu nutzen.
Die drei Länder unterhalten enge wirtschaftliche Beziehungen und veranstalten seit 2012 mehr als einmal jährlich die trilateralen Wirtschaftsforen. Die drei Staaten arbeiten im besonders intensiv in dem Energiesektor zusammen. Dazu gehören das Rohöl-Pipeline-Projekt Baku-Tbilisi-Ceyhan (BTC), das Erdgaspipelineprojekt Baku-Tiflis-Erzurum (BTE), das Transanatolische Pipelineprojekt (TANAP) und das Transadriatische Erdgaspipelineprojekt (TAP).
Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den drei Ländern diversifizieren sich jedes Jahr und decken immer neue Bereiche ab. Im vergangenen Jahr belief sich der Handelsumsatz zwischen Aserbaidschan und der Türkei auf 3,4 Milliarden US-Dollar. Aserbaidschan importierte Waren im Wert von fast 1,6 Mrd. USD aus der Türkei, während die Ausfuhren in die Türkei 1,8 Mrd. USD erreichten. Gleichzeitig erreichte der Handel zwischen Georgien und Aserbaidschan 2018 einen Wert von 1,1 Mrd. USD. Die georgischen Exporte nach Aserbaidschan beliefen sich auf 502,7 Mio. USD, während Aserbaidschan Waren im Wert von 586 Mio. USD nach Georgien exportierte. Der Handelsumsatz zwischen Georgien und der Türkei belief sich auf 1,7 Mrd. USD, wobei die Türkei Waren im Wert von 1,4 Mrd. USD nach Georgien exportierte und 240 Mio. USD importierte.
Alle drei Länder haben Probleme im Bereich der KMU-Entwicklung. In Aserbaidschan machen KMU mehr als 80% aller registrierten Unternehmen aus, tragen aber nur etwa 3% zur Wirtschaft des Landes bei, in Georgien kommen mehr als 40% der Beschäftigung von KMU, diese haben jedoch immer noch Probleme, ihre Geschäftstätigkeit zu vergrößern, und in der Türkei werden 73,5% der Gesamtbevölkerung von KMU angestellt, diese liegen aber immer noch weit hinter den europäischen Standards. Die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen im Agrarsektor im Südkaukasus hat auch für die Europäische Union Priorität. Georgien beispielsweise erhält EU-Unterstützung durch das Europäische Nachbarschaftsprogramm für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (ENPARD-Caucasus Watch berichtete), während die EU und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen in Aserbaidschan in der als ABAD bezeichneten Abteilung zur Unterstützung von Familienunternehmen zusammenarbeiten. Ziel ist es, aserbaidschanische Familien bei der Gründung ihres Familienunternehmens zu unterstützen.