Aserbaidschan wirft Frankreich wegen Reisehinweisen „Heuchelei und Neokolonialismus“ vor
Am 4. September veröffentlichte das aserbaidschanische Außenministerium eine Erklärung, in der es die strenge Reisewarnung für Aserbaidschan verurteilte, die vom französischen Ministeriums für Europa und Auswärtige Angelegenheiten ausgesprochen wurden.
Die Warnung wurde mit dem Argument begründet, dass französische Staatsbürger in Aserbaidschan inhaftiert und verfolgt werden. Das Ministerium kritisierte diese Entscheidung als unbegründet und voreingenommen, da sie darauf abziele, die Beziehungen zwischen Frankreich und Aserbaidschan weiter zu belasten.
Das aserbaidschanische Außenministerium argumentierte, dass die Behauptungen des französischen Ministeriums durch keinerlei Beweise gestützt werden. Es bezeichnete diese Behauptungen als eine Verzerrung der Realität. Das Ministerium wies darauf hin, dass nur ein einziger französischer Staatsbürger, Martin Rian, am 4. Dezember des vergangenen Jahres in Aserbaidschan wegen des Verdachts auf Spionage gemäß Artikel 276 des aserbaidschanischen Strafgesetzbuchs verhaftet wurde. Ein weiterer französischer Staatsbürger, der Beamte Theo Hugo, wurde aufgrund seiner Aktionen in der Metro von Baku festgenommen.
Im Gegensatz dazu betonte das aserbaidschanische Außenministerium, dass „Frankreichs Beschränkungen für aserbaidschanische Journalisten, die nach Frankreich und in andere Schengen-Länder reisen“, den Menschenrechtsprinzipien widersprechen, „die Frankreich zu wahren vorgibt“. Das Ministerium kritisierte Frankreich für „seine Verstöße gegen internationales Recht, seine neokoloniale Politik, seinen Rassismus, seine Diskriminierung, seine Islamophobie sowie seine Menschenrechtsbeschränkungen und beschuldigte Frankreich der Heuchelei in seinem Umgang mit Demokratie und Menschenrechten.“
Die Erklärung schloss mit der Aufforderung an Frankreich, „seine Verleumdungskampagne gegen Aserbaidschan einzustellen“.