Blockade der strategisch wichtigen Straße Goris - Kapan durch Aserbaidschan
Am 25. August erklärte der Grenzschutzdienst Aserbaidschans, dass zwei armenische Soldaten einen aserbaidschanischen Grenzschützer angegriffen und dabei verletzt hätten. Für die Folgen des Vorfalls hat Aserbaidschan Armenien verantwortlich gemacht. Armenien hat seinerseits die Information über den angeblichen Vorfall bestritten und als „Lüge“ bezeichnet.
Am selben Tag blockierten aserbaidschanische Grenzschützer einen Abschnitt der Straße Goris-Kapan, der durch aserbaidschanisches Territorium verläuft. Die Straße, der südliche und nördliche Provinzen Armeniens verbindet, ist somit lahmgelegt worden. Russische Grenztruppen, die in Armenien stationiert sind, versuchen zwischen Eriwan und Baku zu vermitteln, bisher ohne Erfolg. Die armenische Bevölkerung aus den Dörfern Shurnukh und Vorotan wurde teils evakuiert, teilte der Vize-Gouverneur der armenischen Provinz Syunik, Narek Babajan, gegenüber Sputnik-Armenia mit.
Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan kommentierte die Situation, indem er sagte, Aserbaidschans Verhalten verstoße gegen die russisch-armenischen Vereinbarungen.
Es sei daran erinnert, dass die Beziehungen zwischen Baku und Eriwan in den letzten Monaten enorm angespannt waren. Es kommt regelmäßig zu Schießereien an der Grenze sowie in Bergkarabach, wo ein russisches Friedenskontingent stationiert ist. Aserbaidschan beschuldigt Armenien, dass es seine Truppen durch den Lachin-Korridor nach Bergkarabach befördert und sich weigert, die Bestimmungen der Trilateralen Erklärung vom 9. November 2020 zu befolgen. Dabei legen Baku und Eriwan diese Bestimmungen unterschiedlich aus. Während Aserbaidschan die Öffnung des sogenannten „Zangezur-Korridors“ durch armenisches Territorium mit einem extraterritorialen Status fordert, schließt Armenien dies eindeutig aus.