Freihandelsabkommen (DCFTA) mit der EU zeigen positive Effekte auf Georgien, Ukraine und Moldau

| Nachricht, Wirtschaft, Georgien

Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen des DCFTA von Berlin Economics in Berlin, Brüssel, Kiew, Chisinau und Tiflis vorgestellt, heißt es in einer Presemittelung von Berlin Economics

Die vertieften und umfassenden Freihandelsabkommen („DCFTA“) zwischen der EU und der Ukraine, Moldau und Georgien wirkten sich positiv auf alle drei Länder der Östlichen Partnerschaft aus. Gleichzeitig gibt es große Unterschiede in der Art und Weise, wie diese Länder durch das DCFTA beeinflusst wurden. Zu diesem Schluss kommt eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanzierte Studie von Berlin Economics.

Die englischsprachige Studie mit dem Titel „The economic effect of the DCFTA on Ukraine, Moldova and Georgia. A comparative analysis“ analysiert die wirtschaftlichen Auswirkungen des DCFTA auf die Exporte aus den Ländern in die Europäische Union, auf die Zusammensetzung der Exporte in die EU sowie auf die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) aus der EU.

 „Zwischen 2013 und 2018 stiegen die Exporte aller drei Länder in die EU in realer Betrachtung um mehr als 50%. Darüber hinaus nahm die Bedeutung des EU-Marktes als Exportziel für Moldau und die Ukraine signifikant zu“, sagt Dr. Ricardo Giucci, Geschäftsführer von Berlin Economics.

„Die Anzahl der in die EU exportierten neuen Produkte ist in allen drei Ländern erheblich gestiegen. Im Falle Georgiens stieg der Anteil verarbeiteter Produkte an den Gesamtexporten von 34% im Jahr 2013 auf 61% im Jahr 2018“, fügt Dr. Giucci hinzu. „Die Effekte auf ausländische Direktinvestitionen aus der EU fielen jedoch recht moderat aus. Eine Verbesserung des Geschäftsklimas würde höchstwahrscheinlich eineviel stärkere Wirkung des DCFTA auf ausländische Direktinvestitionen ermöglichen“, betont Dr. Giucci.

Um die Auswirkungen des DCFTA auf die Länder der Östlichen Partnerschaft einzuschätzen, vergleicht das Beratungsunternehmen Berlin Economics wichtige ökonomische Indikatoren im Jahr 2013 (d.h. im letzten Kalenderjahr vor dem DCFTA) mit 2018 (d.h. im letzten abgeschlossenen Kalenderjahr seit dem DCFTA). Die Wirtschaftsindikatoren sind in drei Kategorien unterteilt: Exporte, Zusammensetzung der Exporte und FDI.

Die Studie ist nach bestem Wissen die erste vergleichende quantitative Analyse der wirtschaftlichen Auswirkungen des DCFTA auf die Ukraine, Moldau und Georgien. Sie zeigt eine insgesamt deutlich positive Wirkung des DCFTA auf die EU-Partner.

Wichtige Ergebnisse sind:

*        Exportsteigerung: Die Exporte in die EU stiegen von 2013 bis 2018 in realer
Betrachtung um 54% in der Ukraine, 73% in Moldau und 115% in Georgien.
*        Stärkere Integration in die EU: Der Anteil der EU an den Gesamtexporten stieg für
Moldau von 56% auf 74% und für die Ukraine von 27% auf 42%.
*        Bessere Exportzusammensetzung: Die hohe Anzahl neuer Produkte, die aus allen drei
Ländern in die EU exportiert wurden, zeigt eine deutliche Verbesserung der
Exportzusammensetzung. In Georgien ging die Konzentration der Exporte in die EU um
43% zurück.
*        Kaum Auswirkungen auf FDI: Das DCFTA zeigt nur eine begrenzte Auswirkung auf
ausländische Direktinvestitionen, da sich der Anteil der ausländischen
Direktinvestitionen aus der EU nicht wesentlich verändert hat.
*        Heterogene Entwicklung des Handels mit Russland: Der Handel mit Russland ging für
die Ukraine und Moldau stark zurück, stieg jedoch im Falle Georgiens erheblich an,
das zum Zeitpunkt der Implementierung des DCFTA von einer Aufhebung der russischen
Sanktionen profitierte.

Link zur Studie: “The economic effect of the DCFTA on Ukraine, Moldova and Georgia. A comparative analysis“: bit.ly/2J7JhbV 

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.