Niederländische Unternehmen am Baku-Hafen

Der internationale Seehandelshafen von Baku hat eine Vereinbarung mit holländischen Unternehmen in Venlo – einer niederländischen Stadt nahe der deutschen Grenze – unterzeichnet. 

Zu den niederländischen Partnern zählen die Cabooter Group, das SMART Logistics Center Venlo, die Entwicklungs- und Investmentgesellschaft Limburg, Greenport Venlo, KLG Europe, der Entwicklungsrat Nord-Limburg, der Business Hub Azerbaijan-Netherlands und die Fontys University of Applied Sciences.

Laut der Hafenverwaltung verfüge die an der Grenze zu Deutschland gelegene Stadt Venlo über Vertriebsniederlassungen von weltweit führenden Unternehmen, die ein breites Spektrum in der Landwirtschaft, im Bekleidungs-und Elektronikgeschäft sowie in anderen Sektoren abdecken. Der Großteil der Fracht wird hauptsächlich lokal aus großen Häfen wie Rotterdam, den Antwerpen und Amsterdam, geliefert und in andere Teile Europas transportiert, hauptsächlich über Deutschland.

Der Generaldirektor des Baku-Hafens, Taleh Ziyadov, sagt, dass die Zusammenarbeit auf der Strategie basiere, Aserbaidschan zu einem regionalen Knotenpunkt zu machen: „Unsere Zusammenarbeit, deren Grundstein heute gelegt wird, wird das Ergebnis der Ansiedlung namhafter Unternehmen aus den Niederlanden und Europa im Hafen von Baku sein. Es ist erfreulich, dass die niederländischen Unternehmen in der Logistikkette zwischen Asien und Europa dem neuen Hafen von Baku in der Siedlung Alat besondere Aufmerksamkeit schenken und versuchen in unserem Land verschiedene Dienstleistungen und Produktionsschritte einzubeziehen.“

Der Pressemeldung zufolge hätten sich beide Parteien auch auf den ersten Testcontainertransport entlang der Strecke Venlo-Istanbul-Baku-China im nächsten Monat mit den in Venlo ansässigen Logistikunternehmen geeinigt. Der Hafen von Baku bekundete ebenfalls Interesse daran seinerseits eine Vertretung in Venlo zu eröffnen. Außerdem werden sich die Spezialisten des Baku-Hafens im Rahmen der mit der Fontys University erzielten Vereinbarung für sechs Monate an einer Schulung in Venlo beteiligen.

Der internationale Seehafenkomplex Baku wurde im Mai 2018 in Betrieb genommen. Dieser soll nicht nur den bisherigen Hafen in Baku ersetzen, sondern schrittweise zum größten Seehafen am Kaspischen Meer und zu einem zentralen Umschlagplatz ausgebaut werden. Die jährliche Umschlagkapazität beträgt nach dem Abschluss der ersten Ausbauphase 15 Millionen Tonnen Fracht, inklusive 100.000 Standardcontainer (TEU). Er verfügt über zwölf Liegeplätze: sieben für Frachtschiffe (jährliche Umschlagkapazität: 7 Millionen Tonnen), zwei für Fähren (6,2 Millionen Tonnen), zwei für Ro-Ro-Schiffe (1,8 Millionen Tonnen) und einen für die Schiffswartung. Die jährliche Umschlagkapazität soll in einer späteren Phase auf bis zu 25 Millionen Tonnen inklusive 500.000 Standardcontainer ausgebaut werden. Die Fortsetzung des Projekts hängt von der künftigen Entwicklung des Frachtaufkommens ab.

Der Frachtumschlag des Hafens Baku/Alat betrug im Jahr 2018 knapp 4 Millionen Tonnen (ohne Ölterminal) einschließlich von etwa 21.000 Standardcontainern gegenüber 4,4 Millionen Tonnen und 15.300 Standardcontainern im Vorjahr. In den Jahren 2016 und 2017 wurden in den vier aserbaidschanischen Häfen in Baku, Astara, Lankaran und Sumgait 9,1 Millionen beziehungsweise 10,8 Millionen Tonnen Fracht verarbeitet.

 

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