Nikol Paschinjans Besuch in China

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Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan reiste am 14. Mai nach Peking, um an der Konferenz über den Dialog der asiatischen Zivilisationen teilzunehmen. Paschinjan kündigte vor seiner Abreise an, dass der Besuch eine gute Gelegenheit sei, den armenisch-chinesischen Beziehungen einen neuen Schwung zu verleihen.

Auf der Konferenz traf sich Paschinjan mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Auf diesem Treffen erklärte Xi Jinping, dass sich die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Industrie, Verkehr und Kultur zwischen Armenien und China entwickeln werde. Der chinesische Präsident sagte, dass China an großen Infrastrukturprojekten in Armenien teilnehmen werde, unter anderem an dem laufenden Wiederaufbau der Autobahnen des Landes vom Iran bis nach Georgien, wo ein chinesisches Unternehmen im Nordwesten der Region Shirak bereits Bauarbeiten vornimmt.

Xi Jinping fügte hinzu, dass sein Land weiterhin Projekte unterstützen werde, „die zur Entwicklung Armeniens beitragen und das Wohlergehen des armenischen Volkes verbessern.“ „Wir sind uns einig über die gemeinsamen Ziele der Zusammenarbeit der Zivilisationen. Wir kennen wichtige Ereignisse in der Geschichte Armeniens. Wir glauben, dass tragische Ereignisse, die das armenische Volk befallen haben, in Zukunft verhindert werden müssen“, sagte Xi.

Die chinesisch-armenischen diplomatischen Beziehungen wurden 1991 aufgenommen. Die chinesische Hilfe für Armenien, die seit 2012 geleistet wurde, beläuft sich auf ca. 50 Millionen US-Dollar. China ist Armeniens zweitgrößter Handelspartner. Laut offiziellen armenischen Statistiken stieg der chinesisch-armenische Handel im Jahr 2018 um über 29 Prozent auf 771 Millionen US-Dollar. 86 Prozent davon entfielen auf die chinesischen Exporte nach Armenien.

Laut Ruben Safrastjan, dem Direktor des Instituts für Orientalistik der Akademie der Wissenschaften von Armenien, sei China auch an der Außenpolitik Armeniens interessiert, insbesondere gegenüber der Türkei. Dies ist auf ein Interesse Chinas an der Türkei zurückzuführen, da diese zu einem gewissen Grad einer der Hauptkonkurrenten Chinas auf dem internationalen Markt sei. Darüber hinaus seien die Chinesen auch an der armenischen Expertise im Bereich des Nahen Osten interessiert, da Peking nicht über eine so reiche Erfahrung in der Interaktion mit dieser Region verfüge.

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