Paschinjan im Interview mit „Echo Moskwy“

Bild: Echo Moskwy
Bild: Echo Moskwy

Am 25. Juli gab der armenische Regierungschef, Nikol Paschinjan, ein Interview dem russischen Rundfunksender „Echo Moskwy“. Der Premierminister brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Russland eine entscheidende Rolle in der Frage spiele, ob ein Krieg um Bergkarabach wieder entflammen könne. „Ich denke, dass Russland über alle Mittel verfügt, um einen Krieg zu verhindern, und ich kann nicht glauben, dass Russland sich weigern wird, diese Mittel zu nutzen, um dies zu tun“, sagte Paschinjan. Zur russischen Militärbasis „102“ in Armenien sagte er, dass dieser russische Militärstützpunkt einen wichtigen Teil des armenischen Sicherheitssystems darstelle, deshalb wolle sein Land nicht darauf verzichten. „Die Existenz der 102. russischen Militärbasis in Armenien entspricht den nationalen Interessen der Republik Armenien“, betonte Paschinjan.

Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete der armenische Premierminister als „sehr direkten und aufrichtigen“ Menschen. Und die Beziehungen zwischen Eriwan und Moskau dürften „keine dunklen Ecken“ haben, so Paschinjan. 

Auf die Frage, ob Armenien eine NATO-Mitgliedschaft anstreben werde, antwortete er: „Nein, natürlich, nein.“ Armenien sei derzeit ein Mitglied der OVKS und werde sich darum bemühen, seine Mitgliedschaft in dieser Organisation „effektiver zu machen“, so Paschinjan. 

Zu einem möglichen Treffen zwischen ihm und dem Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Alijew, sagte der armenische Regierungschef, dass er zu einem Treffen mit Alijew bereit wäre, allerdings die erste Begegnung mit ihm in Russland „nicht besonders effektiv“ gewesen sei. Er habe auch nicht die Telefonnummer Alijews, um einen Termin mit ihm zu vereinbaren. Paschinjan bezeichnete im Interview den Militärdienst seines Sohnes in Bergkarabach als friedliche Geste. „Wenn ich meinen Sohn nach Bergkarabach schicke, dann will ich nicht, dass dort ein Krieg beginnt“, so die Begründung.  

 

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