Paschinjan und Alijew vereinbaren Treffen in Brüssel

Die Staats- und Regierungschefs von Armenien und Aserbaidschan haben die Einladung des Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel zu einem Treffen am Rande des Gipfels der Östlichen Partnerschaft am 15. Dezember in Brüssel angenommen. Doch am 26. November werden Paschinjan und Alijew für ein trilaterals Treffen mit Wladimiir Putin nach Sotschi reisen, erklärte der Kreml. Offenbar versucht Moskau, seine dominante Position im armenisch-aserbaidschanischen Konflikt nicht zu verlieren. 

Am 16. November kam es an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan zu Zusammenstößen, die nach Verhandlungen zwischen den Parteien mit dem russischen Verteidigungsminister beendet wurden. Beide Seiten meldeten Tote: Aserbaidschan - sieben Tote und zehn verwundete Soldaten, Armenien - ein Toter, dreizehn gefangen genommene Soldaten und 24 Vermisste. Das armenische Verteidigungsministerium bestätigte den Verlust von zwei Kampfstellungen. Am Abend des 17. November kam es an der Grenze zwischen der armenischen Region Tavusch und der aserbaidschanischen Region Tovuz zu einer Schießerei, bei der sich die Parteien gegenseitig der Verletzung des Waffenstillstands beschuldigten. Nach Angaben des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums kam es am 18. November in demselben Gebiet zu einer Schießerei, was vom armenischen Verteidigungsministerium jedoch bestritten wird. Die Bewohner der Grenzdörfer haben sich an die Nähe der aserbaidschanischen Stellungen gewöhnt, aber das Abbrennen des Grases und die Unmöglichkeit, die Weiden zu nutzen, haben zum Ruin der Hirten in den Grenzgebieten geführt.

Bei einem vereinbarten Treffen in Brüssel wollen die Staatsoberhäupter beider Länder die Lage in der Region und Möglichkeiten zur Bekämpfung der Spannungen erörtern, um die Stabilität im Südkaukasus zu gewährleisten. Dies geht aus einer Veröffentlichung auf der Website des Europäischen Rates hervor, die nach einem Telefongespräch zwischen dem Präsidenten der Organisation Charles Michel und den Staatsoberhäuptern beider Länder veröffentlicht wurde.

Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan und der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew vereinbarten außerdem, eine Kommunikationslinie zwischen den Verteidigungsministern einzurichten, um eine Eskalation des Konflikts zu verhindern.

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