Ramsan Kadyrow bestreitet Beteiligung an angeblichem Mordversuch an usbekischem Beamten

Am 26. Dezember ging Ramsan Kadyrow, der Chef Tschetscheniens, auf die in den Medien kursierenden Berichte über angebliche Zwietracht in der Familie des usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev ein. 
Dabei bezog sich Kadyrow auf Berichte, die über zwei Monate alt waren und ein Attentat auf den ehemaligen Beamten Komil Allamzhonov in Usbekistan nahelegten. Er bezeichnete die Behauptung als übertrieben. „Selbst wenn man es weit auslegt, kann man kaum von einem Attentat sprechen“, sagte Kadyrow.

Er kritisierte die Medien dafür, dass sie ungenannte Quellen zitierten, die er „pro-westlichen Publikationen“ zuschrieb, und behauptete, sie hätten ihn in den angeblichen Komplott reinziehen wollen. Kadyrow betonte außerdem: „Wenn ich es vorbereitet hätte, hätte ich den Auftrag noch am selben Tag erledigt. Sie sollten keine so schlechte Meinung von mir haben.“

Kadyrow wies auch auf die plötzliche Beteiligung von Dmitry Lee hin, einem Beamten, der zwei Monate nach Beginn des Prozesses als weiteres mutmaßliches Opfer des angeblichen Attentatsversuchs auftauchte. “Ich rate Komil Allamjonov und Dmitry Lee, nicht die Rolle der Opfer zu spielen. Was auch immer Sie vorhaben, es ist besser, rechtzeitig damit aufzuhören, denn sonst werden Sie sich für alle Intrigen, Verleumdungen und Spekulationen verantworten müssen. Und ich spreche davon, dass Sie sich gemäß unseren Traditionen verantworten müssen,” drohte Kadyrow. 

Am 26. Oktober 2024 schossen Unbekannte in der usbekischen Region Taschkent auf einen Range Rover, in dem Komil Allamjonov, ehemaliger Leiter der Abteilung für Informationspolitik der usbekischen Präsidialverwaltung, unterwegs war. Die in Tschetschenien geborenen russischen Staatsbürger Bislan Rasajew und Schamil Temirkhanow werden wegen des Attentats von Usbekistan über Interpol gesucht. 

Rasul Kusherbayev, Berater des usbekischen Umweltministers, forderte die Einstellung von Flügen nach Grosny und strenge Kontrollen für alle nach Usbekistan einreisenden Tschetschenen. Auf diese Weise kommentierte er die Drohungen gegen usbekische Beamte.

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