Tschetschenien verbietet die Premiere von „Matilda“

In Tschetschenien wurde die Premiere des in Russland als umstritten geltenden Films “Matilda” des Regisseurs Alexei Utschitel abgesagt. Dies sei lediglich auf Initiative des Distributors geschehen; die tschetschenische Führung habe damit nichts zu tun gehabt, behauptet Khasan Datsayev, stellvertretender Direktor des Kommerz- und Unterhaltungszentrums „Grozny City“. Am 8. August 2017 hatte der tschetschenische Machthaber Ramzan Kadyrov das russische Kulturministerium darum gebeten, keine Lizenz für das Zeigen des Filmes in tschetschenischen Kinos zu erteilen, was faktisch einem Verbot gleich gewesen wäre. Das Kulturministerium Russlands hatte jedoch die Lizenz erteilt. Daraufhin erklärte Kadyrov, dass ein Verbot eigentlich gar nicht nötig sei, da die Bewohner der Republik sowieso „ihre Zeit nicht verschwenden würden“, um einen solchen „unmoralischen, sittenwidrigen“ Film zu schauen.

Der Film „Matilda“, in dem es sich unter anderem um eine Liebesaffäre des letzten russischen Zaren Nikolai II. handelt, löste heftige Proteste des erzkonservativen Teils der russischen Gesellschaft und der Russischen Orthodoxen Kirche aus. Letztere hatte im Jahr 2000 den Zar Nikolai II. kanonisiert.

 

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