Tschetschenischer Kriegsveteran in Berlin getötet
Am 24. August wurde der in der Pankisi-Schlucht geborene Feldkommandeur Zelimkhan Khangoschwili, welcher im Zweiten Tschetschenisch-Russischen Krieg (1999-2009) kämpfte, im Berliner Bezirk Moabit erschossen.
Die deutsche Polizei nahm einen 49-jährigen russischen Staatsbürger fest, der sich in der Nähe des Tatorts befand. Die Berliner Polizei entdeckte Gegenstände des Verdächtigen in einem Fluss in der Nähe des Tatorts. Eine Pistole mit Patronen, ein Fahrrad und ein Rucksack mit Kleidung, Handschuhen und Perücke wurden aus dem Wasser gezogen.
Laut Spiegel Online betrachten die Ermittlungsbehörden ein Motiv im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität als mögliche Option, eine politische Motivation wird jedoch immer noch als wahrscheinlicher angesehen. Khangoschwili war ein Assistent der georgischen Sicherheitsbehörden im Kampf gegen die russische Seite in Pankisi. Nach einem Anschlagsversuch in Tiflis zog er in die Ukraine, wo er mit lokalen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitete. Er war auch berühmt dafür, auf der Liste der Todfeinde des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow zu stehen.
Khangoschwili war 2012 für seine Beteiligung an der Lapankuri-Spezialoperation auf georgischer Seite in der Lopota-Schlucht nahe der georgisch-russischen Grenze berühmt. Am 29. August 2012 wurde bekannt gegeben, dass eine bewaffnete Gruppe aus Dagestan in der Lopota-Schlucht entdeckt worden war. Dazu gehörten Tschetschenen, die in westlichen Ländern den Flüchtlingsstatus erhielten. Während der Sonderoperation in der Nähe des Dorfes Lapankuri wurden drei georgische Elitesoldaten getötet und fünf verletzt. Polizeibeamte eliminierten elf Saboteure und umzingelten sechs von ihnen. Unmittelbar nach Bekanntwerden einiger Details über die Sonderaktion sagten georgische Experten, dass das Ereignis hätte inszeniert sein können.
Im Jahr 2009 gab es einen Vergiftungsversuch gegen Khangoschwili, und im Jahr 2015 kam es zu einem Attentat auf ihn in Tiflis.