Ukraine schlägt alternatives Gasschema unter Einbeziehung von Aserbaidschan und der Slowakei vor
Am 17. Oktober schlug die Ukraine ein alternatives Schema für Gaslieferungen nach Europa vor, bei dem Aserbaidschan als Gasexporteur und die Slowakei als Käufer fungieren sollen. Das vorgeschlagene Modell sieht vor, dass der Käufer, wie etwa die Slowakei, das Gas entweder an der Grenze zwischen Aserbaidschan und Russland oder an der russisch-ukrainischen Grenze erwirbt. Der Eigentümer des Gases würde dann dessen Transport durch Russland organisieren, es in ukrainischen Untergrundspeichern lagern und die Option behalten, es zu nutzen oder weiterzuverkaufen. In diesem Modell agiert die Ukraine nicht als Transitland, sondern als Wiederexporteur.
Ein wesentlicher Aspekt des Vorschlags ist, dass jede Partei eigenständig mit Russland über die Sicherung der Gaslieferungen verhandeln muss, um das ukrainische Gastransportsystem trotz des andauernden Konflikts zu schützen.
Bislang sind weder Aserbaidschan noch die Slowakei offiziell auf den Vorschlag eingegangen. Im Jahr 2023 exportierte Aserbaidschan etwa 12 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa und plant, diese Menge 2024 auf 13 Milliarden Kubikmeter zu erhöhen. Allerdings scheint das Interesse Aserbaidschans an Gaslieferungen über die Ukraine gesunken zu sein, möglicherweise aufgrund der Rolle Russlands in diesem Prozess.