Verhandlungen zwischen Baku und Moskau

Photo: Kremlin.ru
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Am 1. September reiste das aserbaidschanische Staatsoberhaupt, Ilham Alijew, zu einem offiziellen Besuch nach Russland. Mit seinem russischen Amtskollegen, Wladimir Putin, traf er sich in der nordkaukasischen Stadt Sotschi. Den Pressemeldungen zufolge waren regionalpolitische Fragen, darunter der Konflikt um Bergkarabach, sowie die Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf der Agenda. Im Rahmen des Besuchs wurden zehn Abkommen zur Entwicklung der bilateralen Kooperation in unterschiedlichen Bereichen, vor allem aber im Wirtschaftsbereich, unterzeichnet.

„Die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Russland entwickeln sich sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene. Im vergangenen Jahr wuchs der Handel zwischen unseren Ländern um 34 Prozent - sogar über 34 Prozent -, während in den ersten sechs Monaten dieses Jahres der Absatz von Produkten der zivilen Industrie um 20 Prozent wuchs. Das sind sehr gute Indikatoren“, erklärte Putin. Alijew brachte seine Hoffnung zum Ausdruck über die weiteren Vertifeung der wirtschaftlichen Kooperation zwischen beiden Ländern.

Im Rahmen des Besuchs wurde auch der Bergkarabach-Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien besprochen. Dem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge sagte Alijew bei dem Treffen mit Putin, dass Aserbaidschan die Fortsetzung der Anstrengungen seitens Russland als Ko-Vorsitzender der OSZE Minsk-Gruppe bei der Beilegung des Bergkarabach-Konfliktes erwarte. Eine baldige Beilegung des Konflikts würde den aserbaidschanischen Bürgern ermöglichen, in ihre Heimatgebiete zurückzukehren sowie Frieden, Kooperation und Stabilität in die Region bringen. Daraufhin versicherte Putin, Russland werde als Ko-Vorsitzende der Minsker-Gruppe weiterhin „alle mögliche Unterstützung für die friedliche Beilegung dieses Konflikts leisten.“

Auch die militärisch-technische Zusammenarbeit zwischen Russland und Aserbaidschan wurde bei den Verhandlungen in Sotchi thematisiert. Laut Alijew hat Aserbaidschan bislang Waffen aus Russland für mehr als 5 Mrd. USD gekauft. Diese Zusammenarbeit werde fortgesetzt, da Aserbaidschan seine Streitkräfte weiterhin modernisieren möchte, während Russland ein wichtiger globaler Hersteller und Lieferant von Waffen und Militärtechnik sei.

Im Vorfeld der Reise des aserbaidschanischen Präsidenten nach Russland wurden in aserbaidschanischen Medien zahlreiche kontroverse Beiträge über den möglichen Beitritt Aserbaidschans in die OVKS verbreitet. Es bleibt unklar, ob dieses Thema bei den Gesprächen angesprochen wurde. 

 

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