An der Waffenstillstandslinie zwischen Armenien und Aserbaidschan sind erneut Schüsse gefallen
Am 26. März berichteten armenische und aserbaidschanische Quellen über bewaffnete Auseinandersetzungen an der Waffenstillstandslinie zwischen den beiden verfeindeten Kaukasusrepubliken. Das armenische Verteidigungsministerium erklärte, dass das armenische Militär Ingenieurarbeiten der aserbaidschanischen Armee an der Grenze verhindert habe. Dabei sei es zum Schusswechsel gekommen dessen Auslöser angeblich das aserbaidschanische Militär gewesen sei.
Auch das aserbaidschanische Verteidigungsministerium berichtete von mehreren Zwischenfällen an der Waffenstillstandslinie in Karabach, jedoch nicht an der zwischenstaatlichen Grenze selbst. Auslöser seien demnach dieses Mal die armenischen Streitkräfte gewesen. Im Gebiet Füzuli sei dabei ein aserbaidschanischer Soldat durch gegnerisches Feuer getötet worden.
Zu dieser bewaffneten Auseinandersetzung kam es unmittelbar vor dem bevorstehenden Treffen zwischen dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan und dem aserbaidschanischen Staatspräsidenten Ilham Alijew am 29. März in Wien. Dies soll das erste offizielle Treffen zwischen Alijew und Paschinjan im Rahmen des armenisch-aserbaidschanischen Friedensprozesses unter Vermittlung der Minsker Gruppe der OSZE werden. Am 20. März 2019 erklärte das armenische Verteidigungsministerium, dass ein Monat zuvor ein armenischer Soldat vom aserbaidschanischen Militär leicht verwundet worden sei.
Seit dem Treffen zwischen Alijew und Paschinjan Ende September 2018 in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe herrschte an der Waffenstillstandslinie relative Ruhe. In Tadschikistan hatten sich die beiden Staatschefs darauf geeinigt eine Hotline zwischen den Militärs der beiden Länder einrichten zu lassen – ein Schritt, der von der internationalen Gemeinschaft begrüßt wurde.