Mirsojan hebt die geografische Rolle Armeniens zwischen Europa und Indien hervor

| Nachricht, Politik, Armenien

Am 12. Juni nahm Ararat Mirsojan, Außenminister Armeniens, an der Eröffnungssitzung der Konferenz „Raisina Mediterranean“ in Marseille teil, die von Partnern aus Indien und Frankreich gemeinsam organisiert wurde, wo er an einer Podiumsdiskussion über die Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen dem Indopazifikraum und Europa teilnahm.

Während der Veranstaltung sprachen Mirsojan und Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister Indiens, gemeinsam auf dem Podium zum Thema „Die nächste besondere Beziehung: Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen dem Indopazifikraum und Europa“. In Beantwortung von Fragen drückte Mirsojan zunächst sein Beileid für die Opfer des jüngsten Flugzeugabsturzes in Indien aus und lobte die wachsende strategische Partnerschaft zwischen Frankreich und Indien, wobei er die wichtige geografische Lage Armeniens zwischen Europa und Indien hervorhob. Er skizzierte die Rolle Armeniens als wichtiger Landkorridor im Südkaukasus, der an Georgien, Iran, Aserbaidschan und die Türkei grenzt. Mirsojan hob die laufenden Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zu Aserbaidschan und der Türkei hervor und erläuterte Armeniens Vision vom „Kreuzungspunkt des Friedens“, die darauf abzielt, Frieden, Wohlstand und regionale Konnektivität zu fördern, einschließlich der Öffnung der Grenzen und der Eisenbahnverbindungen, von denen nicht nur Armenien, sondern die gesamte Region profitieren würde.

Auf die Frage nach der digitalen und innovativen Konnektivität unterstrich Mirsojan die Investitionen Armeniens in Humankapital und Infrastruktur, insbesondere im Technologiesektor. Er erwähnte die kürzlich angekündigte bedeutende KI-Kooperation zwischen dem französischen MISTRA, NVIDIA und anderen Partnern und bezeichnete Armenien als „sicheren Hafen“ für die IT- und KI-Entwicklung.

Bei der Erörterung neuer multilateraler Gruppen für Konnektivität reflektierte Mirsojan über die geopolitischen Dimensionen hinter den Konnektivitätsbemühungen. Er argumentierte, dass wirtschaftliche Vorteile allein den Wunsch nach engeren Beziehungen zwischen Europa und Indien nicht vollständig erklären können, und verwies auf größere geopolitische Bestrebungen angesichts stärkerer Militärmächte wie den USA, China und Russland. Mirsojan meinte, dass das gemeinsame Interesse Europas und Indiens darin liege, eine gerechtere und stabilere internationale Ordnung zu schaffen, die durch Ereignisse wie die Pandemie und den Krieg in der Ukraine erschüttert worden sei. Er bezeichnete dies als ein gemeinsames Bestreben, das in demokratischen Werten verwurzelt sei, und verwies dabei auf Indien als größte Demokratie der Welt und die EU als einen Zusammenschluss von Ländern mit starken demokratischen Institutionen, wobei er auch gewisse interne Vorbehalte innerhalb Europas einräumte.

In seinen abschließenden Bemerkungen fasste Mirsojan den Ansatz Armeniens zur Konnektivität mit zwei Säulen zusammen: Logistik durch das Projekt „Crossroads of Peace“, das den Ost-West- und Nord-Süd-Verkehr erleichtert, und Innovation mit Schwerpunkt auf KI und Big-Data-Zentren, wodurch Armeniens Status als „sicherer Hafen“ in diesen Technologiebereichen bekräftigt wird.

 

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