
Armenische und aserbaidschanische Regierungsvertreter führen separate Gespräche mit ihren iranischen Amtskollegen in Teheran

Am 18. Mai nahm Hikmet Hajiyev, Assistent des Präsidenten Aserbaidschans und Leiter der Abteilung für Außenpolitik der Präsidialverwaltung, am 4. Teheraner Dialogforum im Iran teil, wo er erklärte, dass die aserbaidschanisch-iranischen Beziehungen in eine neue Phase eingetreten seien. Er hob Fortschritte bei regionalen Friedensinitiativen hervor, während der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigoryan, Treffen mit iranischen Vertretern abhielt, um die bilateralen Beziehungen und die regionale Sicherheit zu erörtern.
Während des 4. Teheraner Dialogforums und im anschließenden Interview erklärte Hajiyev: „Ich glaube, dass die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und dem Iran in eine neue Entwicklungsphase eingetreten sind.“ Er führte die Fortschritte auf den offiziellen Besuch des iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian in Baku und die anschließenden hochrangigen Gespräche zwischen der aserbaidschanischen und der iranischen Führung zurück. Hajiyev betonte, dass beide Seiten nun die Aufgabe hätten, diese Beziehungen weiter voranzubringen.
Hajiyev bestätigte, dass Schritte zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Baku und Eriwan im Gange seien. Er betonte, dass die Befreiung der Gebiete und die vollständige Wiederherstellung der territorialen Integrität Aserbaidschans günstige Voraussetzungen für den Frieden im Südkaukasus geschaffen hätten, und erklärte: „Es ist ein neuer Status quo, eine neue Realität entstanden ... auf der Grundlage der Normen und Prinzipien des Völkerrechts und der Legitimität.“ Hajiyev beschrieb die fünf von Aserbaidschan vorgeschlagenen Grundsätze als Grundlage für einen Friedensvertrag mit Armenien und wies darauf hin, dass der Entwurfstext bereits der armenischen Seite vorgelegt worden sei. Er kündigte an, dass die Arbeiten zur Fertigstellung des Friedensvertragstextes abgeschlossen seien, auch wenn noch einige bilaterale Fragen offen blieben. Hajiyev bekräftigte die Position Aserbaidschans, dass Armenien alle territorialen Ansprüche gegenüber Baku verfassungsrechtlich aufgeben müsse, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen, und stellte mit Befriedigung fest, dass nun de facto Frieden und Stabilität in der Region herrschten.
Am 17. Mai traf sich Armen Grigoryan, der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, in Teheran mit Abbas Araghchi, dem iranischen Außenminister. Obwohl keine offizielle armenische Erklärung veröffentlicht wurde, berichtete der armenische Politologe Sahak Shahmuradyan auf Facebook, dass beide Seiten bilaterale Beziehungen, regionale Angelegenheiten und internationale Fragen erörtert hätten. Während des Treffens stellte Grigoryan die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan vor und hob die Friedensbemühungen der armenischen Regierung hervor. Beide Seiten betonten die Bedeutung der Unterzeichnung eines Friedensvertrags und der Gewährleistung der regionalen Sicherheit.
Bei ihrem Treffen bekräftigte Abbas Araghchi die unveränderte Unterstützung des Iran für die territoriale Integrität und Souveränität Armeniens und fügte hinzu, dass Teheran großen Wert auf seine Beziehungen zu Eriwan lege. Araghchi informierte Grigoryan auch über die unveränderte Position des Iran hinsichtlich seines Rechts auf friedliche Nutzung der Kernenergie. Grigoryan bezeichnete die armenisch-iranischen Beziehungen als „sehr gut und positiv“ und bekräftigte das Engagement seiner Regierung für den Ausbau der Beziehungen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Handel. Er hob außerdem die Bedeutung des Abschlusses eines Freihandelsabkommens zwischen dem Iran und den EU-Mitgliedstaaten hervor.
Am 18. Mai fand das 4. Teheraner Dialogforum unter Beteiligung zahlreicher Außenminister und hochrangiger Beamter aus verschiedenen Ländern statt, dessen Schwerpunkt auf der regionalen Sicherheit und der diplomatischen Zusammenarbeit lag.
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